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januar
2006 Viel hab ich vor
noch kann ich nichts verraten. Ungelegte Eier... und nur
Geschlüpftes zählt. Fast kurz kommt´s mir schon
vor, das neue Jahr: mit diesen Plänen, Vorhaben, Ideen. Aber
ruhig will ich´s angehen. Mit klarem Kopf, mit wachem
Herzen.
Die Rauhnächte waren prima. Lange, herrlich
durchraunte Nächte im verschneiten Landhaus bei Schwesterherz
Venayra, die Mägen voller warmem Futter bei bullernden Öfen,
die Gaumen voll des süßen Mets, die Herzen heiß
im Wispern, Räkeln, Träumen... Ich liebte die
Zeitlosigkeit dieser Zeit, den Stillstand aller Arbeit, das Gemüt
umtost von den Stürmen der "Wilden Jagd".
Zwischendurch zuhause, und im Zug. Bücher, Filme, Notizblock.
Endlich mal abtauchen tief in die eigene Stille, und
einfach nur einatmen. Dann umschlungen von geliebten Armen, und
wieder raus, durch den Schnee gestapft, beäugt von der
rüttelnden Falkin am dunkelblauen Himmel... Familientage
("Wahlfamilie": nicht etwa "bucklige
Verwandtschaft";-). Fleischstückchen wilder Tiere in
Dips getunkt, den Luxus genossen, den Göttern gedankt für
das Wohlergehen, die Fülle. Und das alles feiern dürfen,
unerwartet, mit Freunden von weither. Wiedersehen, Austausch,
Freude! Mut gezogen noch aus der Diskussion um den ganz
überraschenden Gedanken des anderen. Niemanden beneiden
müssen: denn was ist mehr wert, könnte mehr wert sein
als ein Freund? Ich bin reich!
Daraus resultiert
Tatendrang. Ein neues Jahr beginnt, neue Monde kommen. Aufgaben
warten, dräuen, drohen auch manchmal. Auftritt des
Protagonisten, Titelthema, Zoom, Action, Schnitt. Das Leben ist
wunderbar nicht immer für die mittendrin, aber ich
hoffe doch, daß es eine gute, spannende Story ergibt,
insgesamt. Oder wenigstens Momente. Die heiligen. Die, wo´s
einem die Nackenhaare aufstellt so oder so. Und ran. Jetzt
großes Orchester. Panorama. Auge blitzt. Die Szene wird
unübersichtlich, aber packt. Das Jahr hat begonnen.
februar
2006 Der
Taumelgalopp der Weltgeschichte provoziert einen geradezu
und sei´s nur für jene Aspekte, die einen selbst
mitbetreffen zum Blog-Blah. Kann mich aber gerade noch
beherrschen: hab einfach zuwenig Zeit, auch meinerseits ein
hochfrequentes Plapperboard zu eröffnen. Aber das Auge
verengt sich, in manchem Zorn, mancher Sorge.
Gruß
hier an meinen alten Musikerkumpel Schwarzmann: für die
genialste Band-Benennung seit Jahren. Er gründete die
"Europayer" (habse noch nich´ gehört. Aber
der Name ist doch der Hammer, oder?)!
Wird Zeit, daß
die Sonne kommt. Hab meinen Gasverbrauch so reduziert, daß
die halbe Bude ungenutzt brachliegt (und weiß dennoch nicht,
wie die exorbitante Gasrechnung vom letzten Jahr zahlen
obwohl mein Verbrauch so sparsam wie möglich war). Vielleicht
liegt bald die ganze Bude brach ungeachtet von Sonne oder
auch dereinst kommender Frühlingse...: Vielleicht muß
ich ausziehen. Man wird sehen.
Demnächst gibt´s
eine neue Platte (ist schon fast fertig). Danach noch eine (ist
schon in Arbeit) eine ganz andere.
Paßt
nicht ganz hierher, aber kommt mir so: Ich fühle einen neuen
Lebensabschnitt. Viel vergeht damit genauer: Ich lerne
endlich, von einigem Abschied zu nehmen, wovon ich mich lange
nicht trennen mochte, obwohl es im Grunde schon vergangen war.
(Meine hier eher innere Zustände nicht etwa
Freundschaften. Bin dankbar für die, die noch stehen...) Und
natürlich sehe ich noch nicht, was kommt. Aber spüre
immer deutlicher, als was ich mich dem stelle. Putze meine Pfeile,
nähe neue Köcher. In Ruhe, noch.
Jau
würde durchaus lieber hier greifbare Ergebnisse vermelden als
derart kryptisches Befindlichkeits-Blah. Deshalb ja der Hinweis
mit der Platte...:-))) Mehr, sobald was ist, oder wird.
märz
2006 Schwierig für mich,
heute am Monatsanfang hier was zu vermelden: Ich rede gar nicht
gern über ungelegte Eier auch wenn das eine wie das
andere ggf. kurz bevorsteht.
"Lieder sind"
... musikalisch schon geraume Zeit fertig. Mit dem Cover und ein
paar weiteren technischen Details gibt´s noch
Verzögerungen... Was daran liegt, daß die neue
Singvøgel-Scheibe diesmal nicht, wie bisher alle
andern aus meiner/unserer Werkstatt, "handgebrutzelt"
wird, sondern fabrikmäßig gepreßt. Aber es sollte
diesen Mond noch klappen!
Und natürlich bastele ich
bereits an einer weiteren Scheibe: im Alleingang mal wieder, und
es wird eine eher sprachorientierte CD. Die muß auch
sein!
Zwei zusätzliche Bühnenprojekte sind in
Planung aber die angehen zu können, wird wirklich noch
dauern. Vorher steht tatsächlich noch an, mein geliebtes
"Echsennest" zu verlassen: Wo genau ich hinziehe, ist
aber immer noch nicht entschieden.
Sonst noch Vorkommnisse?
Ja: Ich werde älter, mal wieder. :-)
april
2006 Also gut, Kinners: Ich
mutiere zum Land-Ei. Nachdem sich im U-Bahn- und Bus-Bereich des
bisherigen Kaffs keine adäquate Bleibe fand, ziehe ich ein
paar Kilometer westwärts. Unweit von Rothenburg o.d. Tauber
liegt der (kapellenfreie:-) Donarsberg. Ein paar Steinwürfe
von dort wohnen in einem alten Fachwerkhaus vier Menschen, zwei
Katzen und ein Siebenschläfer. Und ab Mai auch noch ein
Ásatrú. Derselbe nimmt im April noch eine
Sprechplatte auf: Diener der Ekstase wird die letzte
Produktion, die in meinem geliebten Fürther "Echsennest"
ensteht. Zur Aufnahme kommen die schönsten Zungentänze
aus der gleichnamigen Performance; die CD wird dann ab Anfang Mai
erhältlich sein.
Apropos Platten: Die neue Loreley,
mein Soloalbum von Anfang 2005, habe ich zwischenzeitlich neu
abgemischt. Es sollte jetzt auch auf guten Anlagen laut anhörbar
sein, ohne daß die Bässe wummern. Auch so hat sich die
Mühe gelohnt: Der Gesamtklang ist transparenter und
druckvoller geworden. (Wer das Album bereits hat, kriegt auf
Anfrage die neue Version für 3 Euro Porto- und Materialkosten
zugeschickt.)
Und, endlich! Die neue
Singvøgel-Platte Lieder
sind ist soeben
frisch vom Preßwerk eingetroffen und erhältlich!
Viele
Veröffentlichungen in kurzer Zeit? Nun schließlich
wird es eine Weile dauern, bis ich mich in meinem neuen Zuhause
fertig eingerichtet habe... und auch das abermals erweiterte
Echsenflug-Studio soweit auf- und ausgebaut ist, daß wieder
etwas Spannendes entstehen kann. Worauf ich mich jetzt schon
freue: Die neuen Räumlichkeiten sind verlockend (und die
Notizblöcke für künftige Taten und Werke füllen
sich bereits).
mai
2006 Es ist soweit: Diesen Mond
verlasse ich mein altes "Echsennest" und hieve meine
Habe hinaus aufs Land: auf den "Vanahof"! Ein Packen
ungeliebter Arbeit, so ein Umzug: trotz frohen Mutes hinsichtlich
alles Kommenden. Und in aller Ungewißheit. Sie ist das
Leben!
Vorher aber tauche ich nochmal für Tage tief
ab: in den Wald, in die freie Natur... fünf ereignisreiche
Nächte lang. In kleinem Freundeskreis feiern wir unsere
fälschlicherweise immer noch "Beltane" genannten
"Höhlenriten". Feiern? Unsere Übungen
zwischen NLP und Magie, beeinflußt von Therapiepraktiken wie
selbstgestrickten Heilungserfahrungen, inspiriert von teils
"indianischen" bis zu "nachgedacht germanischen"
Methoden bringen auch manches individuelle Leid zum
Vorschein, ermöglichen manchen nervlichen Ausbruch.
Kein
bloßer Seelenkram: alles sehr körperlich angelegt: Denn
der Geist mag erkennen wenn aber irgendetwas am Menschen zu
lernen vermag, dann ist es der Körper (fast) allein.
Gewohnheiten ändern! Ein Ziel erfühlen! Eintanzen! Im
Schein des Feuers, im Staub der Höhle: in der Kehle Gesang,
oder Schrei befeuchtet von klarem Wasser (kein Alk, keine
Drogen). Für frische Luft im Leben auch nach der
Rückkehr in die "Zivili-City"... (und sei die auch
nur "Dorf").
Wie wird es diesmal? Garantiert ist
nur: neues Erleben. Trotz Planung hagelt es gewöhnlich die
ungewöhnlichsten Überraschungen bei diesen "Riten":
für mein Schwesterherz und mich inzwischen das siebte Mal in
Folge doch die Freunde und Geliebten sind auch schon
mehrjährig dabei. (He Sven du versäumst was...!
Gib dir das nächste Mal mehr Ruck! Es lohnt den Aufwand.
Schwör ich dir, geliebter Lehrer!)
Falls mich wer
vermissen sollte: Ihr könnt meine Stimme hören... Der
Diener
der Ekstase
ist erfolgreich "verewigt": Die gleichnamige
brennfrische CD beinhaltet die schönsten Zungentänze aus
meiner "heidnischen Frühzeit" (Mitte der 90er Jahre
zwei der neun Texte entstanden bereits in den 80ern...).
Diese Sprach-CD wollte ich ursprünglich für 6 Euro
verhöken. Sorry: Ich verlange 9,99 denn sie ist es
wert. Obwohl ich eine Stunde lang nicht (oder kaum) musiziere,
sondern nur spreche: flüsternd, raunend, redend, feixend,
schreiend, erzählend und singend ... mit und in allen
Gefühlen, dem ganzen verdammten Spektrum! Ein bißchen
Vermächtnis: als prägend wichtig erlebter Zeit, geronnen
in erstklassigen Texten heute wiedergegeben mit allem, was
ich seither lernte und kann.
Ach ja: Die Beltane-Gigs der
Singvøgel zwischendurch gerieten wunderschön.
Nürnberg-Premiere meines neuen Outfits (und Ihr solltet
erstmal Karans geile Kluft sehen: die "Kampfkrähe"
macht mich ollen Narzißten neidisch...;-) ; danach ein
letztes Mal aber umso enthusiastischer - Marduks Feuer im
norddeutschen "Drachenhof" besungen... Ein stimmiger
Abschluß. Mögen die Orte auch wechseln: Der Tanz geht
weiter... es ist Zeit. Erlebnisreichen Frühling wünsch
ich Euch allen. Und Mut: allen Mut, den wir brauchen.
juni
2006 Ein Monat offline: was man
nicht alles locker überlebt! :-))) Aber die Anbindung des
eigenen Rechners ans Internet verbunden mit einer
Vernetzung der Compies hier im Haus erwies sich als größere
Aktion: lange Leitung besorgen, zum Verlegen mehrere Zimmerwände
durchbohren, und einige (z.T. wie ich autolose) "Spezialisten"
unter einen Termin-Hut bringen... Dazu ein paar Probleme mit
wrackem Heißwasserboiler, instabilem Stromnetz und derlei
Kram.
Das erste, was ich hier auf dem Land lernte: den
Regen lieben! Wenn man nämlich bei Sonnenschein hier auch nur
ein Fenster öffnet, hat man in Sekundenschnelle mehrere
hundert ungebetene Mitbewohner: Fliegen (Schmeiß-, Eintags-,
und wie sie alle surren). Und sie sterben keineswegs "wie die
Fliegen", sondern überhaupt nicht (außer, man
schlägt sie tot einzeln. Aber es sind zuviele!). Thor
sei dank erbarmte sich derselbe und schickt mir ab und zu ein
Gewitter vom Berg runter...
Ansonsten vitalisiert mich eh
alles hier. Längst hab ich´s wohnlich (und so akkurat
und heimelig wie noch nie) aber noch viele Kisten und
Kartons harren der Auspackung und allmählichen Verstauung
ihres Inhaltes (am liebsten tät ich sie wegschmeißen
vermisse nicht wirklich, was drin ist. Aber die Dinger stehen im
Weg rum, und "Verdrängen" ist auch im "Kartonfall"
keine wirkliche Lösung...).
Das Ereignis des Monats
fand gleich am Anfang statt: Merry Meet Festival bei Graz, wo die
Singvøgel auf
Anhieb Fans und neue Freunde fanden und sogar Groupies
haben wir jetzt! (Die besten der Besten, kann ich euch flüstern!
;-) Viva WurzelWerk! Danach in Wien gewesen: das erste Mal seit
über 10 Jahren... und bald spielen wir dort. In Eibensangs
Lieblingsstadt, wo 1992 mein neues Leben begann!
Mag jemand
Kätzchen haben? Die (selbst noch junge) Luna hat zwei Babies
gekriegt (vermutlich von ihrem Bruder Merlin). Gelobt sei die
Vánadis...
juli 2006 Ein
ungewohnter Rausch, dieser Sommer... Schweißnasse Proben
mit Schlagzeug(er;-), den uns auf den allermerkwürdigsten
Wegen Freyja schickte oder war es Frigg? Ah, ich glaube,
die beiden Großen arbeiten eh Hand in Hand: das ist ja
gerade das Aufregende derzeit... Dazu den Duft wilder Blumen in
den Nüstern... Falls das gerade niemand was sagt: nehmt´s
halt einfach an, ich hab mal ein bissi einen Sonnenstich, ja?
Direkt von der Sonnengöttin. Die stachelt mich an, in diesen
Tagen, wenn die Luft schwül ist und die Wege weit, aber
frei... ungewohnt frei...
Das ist schon komisch, das Leben
auf dem Land. Ohne automatische Ticktack-Diktatur (Ticktatu´r,
ließe sich´s abkürzen aber wer verstünde
das?:-)))) und die
gewohnte urbane Verkehrszeichenfülle gerät man leicht in
ein Zeitloch... Und findet, statt einer erwartbaren Traktorspur
z.B., den frischen Fußabdruck eines hungrigen Dinosauriers
im Feld. Oder sind´s meine eigenen Quanten? In diesem Sinne
schöne Grüße aus dem mittleren Mesozoikum. Die
Jagd hat begonnen... Wie orakelte es kürzlich von einem
T-Shirt: "Das Schöne lauert überall"!
Aber ja doch: Ich passe auf. Auf mich, auf dich... auf uns alle.
Ein junger Faun ging verloren vor Zeiten, aber ein alter
findet den neuen Weg. So gefällt das Freyr, auf seinem wilden
Eber. Ja: Die Eibe singt wieder.
august
2006 Sengmond... Feuchte Hitze.
Ich bereite Freude: schwelge in Wonnen... verschenk mich so gern.
Der Regen hinterläßt kaum Nässe: zu kurz war die
himmlische Entladung, zu gierig trank die Furche. Schweiß
klebt den Stoff an die Haut, also runter mit dem Stoff, doch der
Schweiß klebt weiter. Feuchte Hitze. Begehren, prall und
dick, zitternd vor Erregung: erst die eine, dann die andere. Zwei
sind wenig für einen, der soviel Hunger hat wie ich. Feuchte
Hitze. Es würde mich nicht wundern, wenn in bayerischen
Weihern bald Alligatoren gesichtet würden. Das wäre eine
faunische Bereicherung. Vielleicht bin ich ja auch eine... Nun,
ich werde die Frauen fragen... auch die, die mich noch nicht
kennen: im Sinne der schwülen Sümpfe und des großen
Alligators, der seine stumpfe Schnauze in den feuchten Schlick
taucht. Ganz schön heiß hier am Amazonas, äh, aufm
Land, meine ich. Feuchte Hitze. Zuviele Fliegen. Zuwenig Amazonen.
Aber dunkle Nächte: durchgehendes Schwarz oben, in voller
Sättigung, sternenbeladen. Du könntest im Weiher baden
mit mir, zwei Steinwürfe vom Haus, und du auch. Brühwarmes
Wasser, kaum Algen (ich fischte sie heraus, der Schwester
helfend). Die ist auch auf der Jagd jetzt: ihr Mann schmiß
hin. Ich hatte mehr Glück: geliebt noch immer, belohnt in
Freiheit, die ich schon immer gewährte, mir selber aber erst
jüngst wirklich nehme. Veränderte Verkehrsregeln.
(Ausfahrt freihalten Freiheit aushalten...! Schuld abladen
verboten...!) Das ist wem zu hoch jetzt ? Ich komm ja schon
wieder runter. Jetzt ist die Zeit für Sommerspiele: nackt im
Gras, da macht auch nichts Flecken. Laß es fließen.
Ei, sorry, wenn ich grad wirklich an nichts anderes denken kann:
aber jetzt ist keine Zeit zum Denken. Ich habe mein Leben lang
gedacht. Und dann kam´s eh anders. Come on, lassen wir´s
kommen. Willkommen im Freien. Wir opfern den Göttern: Sirup
und Honig, Blut und Tränen, aus lauter Liebe, ekstatisch. Und
jetzt kommst du dran. Und glaub mal bloß nicht, daß
ich´s zu leicht nähme! Es nimmt mich... wie ich dich.
Feuchte Hitze.
september 2006 Kaum
verkrümelt man sich mal für ein paar Tage in die gesunde
Einsamkeit eines Nordseeinselchens schon gehen hinter einem
ganze Welten unter. Reicht offenbar nicht, daß
Menschenrechtsverächter wie Ahmadinedschad und Bush den
hiesigen Planeten unsicher machen. Die weiter draußen sind
anscheinend jedem egal. Oder wie sonst darf ich mir erklären,
daß ich plötzlich in einem Sonnensystem mit nur noch
acht Planeten leben muß? Als wären alle Neune
irgendwem je zuviel gewesen!
Aber die korinthenkackerischen
Weißkittel haben offenbar nix anderes zu tun, als
ausgerechnet Pluto den Planetenstatus abzuerkennen... Wegen eines
lediglich doppelt so dicken Stücks Dreck weiter draußen:
das aber wenigstens zu benamen sich noch nicht mal wer die Mühe
machte! Kann ja noch heiter werden mit den Sparmaßnahmen
hier unten. Wie soll´s denn nu´ weitergehen?
Vielleicht Uranus und Neptun auch noch ausm B. Wußtsein
deleten z.B. weil man die ja eh nimmer sieht mit nacktem
Auge? Das käme den allgemeinen Mittelaltertendenzen (leider
nicht nur auf Freizeitmärkten zu besichtigen) entgegen. Unter
dem galoppierenden Dogma der Effizienzmaximierung könnte man
sowieso eigentlich gleich alle andern außer Mama Globus hops
gehen lassen oder bringt selbst ein aufgeblasener Gasriese
wie Jupiter auch nur einen goddamn buck Profit? Siehste.
Dann
kämen wir auf ein "Sonnensystem" von 1 Stück
Planet, Tendenz progressiv fallend (da allmählich stark
abgenutzt und nachhaltig ramponiert), also 1 minus x hoch nochwas.
Schrottwert? Rechne aus, wer´s braucht.
Was natürlich
alles nach Vergeltung schreit. Nicht nur zur Unterstützung
der hundsgemeinnützigen Initiative PluPlaBlei ("Pluto
muß Planet bleiben!") haben sich deshalb zumindest die
Singvøgel entschlossen, lauter zu werden. Hiermit
verlieren wir unsere bisherige dezente Zurückhaltung
und gewinnen einen Schlagzeuger. Photographiert
isser auch schon (so schnell geht das bei uns): beim kürzlichen
Live-Jam für Arte TV. An einem extra dafür sonnig
gewordenen Sommertag im Augusch. Die Bühnen-Aufrüstung
läuft.
Ab jetzt kracht´s.
oktober
2006 Dieser bei mir gern
"Goldmond" genannte Monat beginnenden Herbstes birgt
diesjahr besondere Aufregungen für mich. Seit Wochen proben
die Singvøgel in ihrer neuen Trio-Besetzung
der Schweiß fließt mit der gesteigerten Anzahl von
Dezibel (wenngleich nicht deswegen), und ich gebe gern zu, daß
ich daneben kaum noch Gedanken übrig habe für
irgendetwas anderes. Zumal es für mich alles andere als eine
Routine darstellt, die neue Besetzung und das damit
verbundene neue Konzept ausgerechnet in Wien "ausprobieren"
zu dürfen: Hat doch kein Ort meine Welt je so zu verändern
vermocht wie einst dieser.
Zwar spielen wir vorher nochmal
in Nürnberg: Das Einzelkonzert am 6.10. im "KaKuze"
darf (schon wegen der größeren Anlage, die wir
jetzt mitschleppen, aufbauen und einzustellen haben) zumindest als
technisch-organisatorische Feuertaufe der neuen Singvøgel
gelten. Wie immer die verlaufen mag: In Wien erwarten uns
als einen von mehreren Acts bereits Fans. Am Freitag den
13.! :-)
Und schon ist der Sommer vorbei? Er wirkt noch
nach in mir: die Hitze verkroch sich nur nach innen brennt
dort weiter. Gut, daß es mir gelingt, "private"
Pläne zu vermeiden: zugunsten dessen, was das Leben
bereithält... jederzeit.
Insofern nennt mich
glücklich, aber unzufrieden: Der grundsätzliche Zustand
gibt dem situativ labilen den Halt. Doch aus der Unzufriedenheit
resultiert die Aufregung... Daß die nicht in allzu konkrete,
mithin allzuleicht enttäuschbare Erwartungshaltung umschlägt
dafür oder dagegen hab ich derzeit einzig die
Ablenkung der intensiven Proben, mit allem, was diese Arbeit so
mit sich bringt. Trotz allen Mangels philosophischer neuer
Erkenntnisse oder realer Sensationen: Es gibt Schlechteres als
solche Art "Ablenkung". In diesem Sinne: "one, two,
three..." (Oder, wie wir das obligatorische Takteinzählen
kürzlich ins "Gemeingermanische"
transverbalifeixten: "Eins zwei drei
viele!" ;-)
november
2006 Ein heißer
Sommer ist gegangen und hat alles verändert. Alles?
Nicht ganz: Ein kleiner Funke ... leistet noch immer so manchem
Aschenregen Widerstand: Guckt mal auf www.myspace.com/singvoegel
... Die Scheinwerfer sind aus Wien, die Töne in Slot 4 aber
direkt aus dem Proberaum. Wo wir ab jetzt des Öfteren die
jeweiligen aktuellen Mitschnitte veröffentlichen. Es probt
sich hart und gut und oft, in diesen kaltwerdenden Tagen.
Der
Goldherbst währte diesjahr für mich nur einen
Wimpernschlag lang: das war eines schönen Morgens, als Licht
sich in unvertrauten Blätterkronen brach...
Zurück
aus dem Taumel von Licht und Schatten, strahlendem Triumph und
gefühltem Verlust, zuhause gleich die nächste Aufregung:
Mein geliebtes Schwesterherz wurde jäh so schwer krank, daß
sie in eine weit entfernte Klinik gebracht werden mußte
und ich daheim die Kinder schmeißen und den Haushalt hüten
(oder umgekehrt: die definitive Traumbesetzung für so einen
Job bin ich wohl nicht ganz aber für die Not
ging´s...).
Heil zurück, das Schwesterherz,
einstweilen (obzwar noch etwas blaß um die Nase aber
allengötternseidank!)...
Ziemlich viel Arbeit hier
und meine Webseite hätte auch mal wieder ´ne
Renovierung nötig. Bis ich dazu komme, vertröstet euch
bitte mit meiner kleinen zusätzlichen Visitenkarte auf
www.myspace.com/dukemeyer die Fresse ist aktuell, der O-Ton
älter, aber er stimmt noch: Ich lebe, wenn ich gebe.
Also komm nur her, Winter. Ich schmeiß dir ein
brennendes Herz entgegen. Ich schmelz den Schnee. Und wenn´s
mit Tränen ist.
Wird schon wieder...
"...Dann
wünsche deinen Wunsch, doch hab gut acht: Nichts bleibt,
mein Herz. Und alles ist von Dauer." (Erich
Kästner)
dezember
2006 Weihnachtszeit?
Warum eigentlich nicht? Es gab schlechtere Ideen.
Alle
meine Ängste weihe ich dem schönen Umstand, daß
immer alles anders kommt als man sich ausmalt.
Alle meine
Hoffnungen weihe ich der Erfahrung, daß sich zumindest
einige durchaus als überflüssig zu erweisen pflegen (man
hofft ja Törichtes zu oft).
Alle meine Glaubenssätze
weihe ich dem Meer (der geschehenden Wirklichkeit): mal schauen,
was nach Wind und Brandung von ihnen übrigbleibt (das sind
dann entweder die brauchbaren oder ich bin ein
Halsstarriger geworden :-)))
Alle meine Siege weihe ich den
Göttern, die sie möglich machten (und allen Dank den
Menschen, die dabei halfen).
Alle meine Niederlagen weihe
ich dem Leben, das mich aus ihnen lernen läßt.
Alle
meine Traurigkeiten weihe ich den Liedern derer, die sie so viel
besser beschreiben als ich.
Alle meine Freuden weihe ich
den Menschen, mit denen ich sie teilen darf.
All meine
Verbitterungen aber weihe ich der Tatsache, daß wir alle in
hundert Jahren tot sind. Ich finde, das relativiert einiges. Was
spielt denn Rolle? (Verbitterungen sind keine Erfahrungen, sondern
deren Verweigerung!)
Alle meine Erinnerungen weihe ich den
Tieren. In ihrer Gegenwart leben sie fort, sind sie gewahrt.
All
meine Lust weihe ich der Liebe. Und all meine Liebe der Lust. Als
Geschwister begrüße ich euch. Nicht als Gegensätze
oder gar Unvereinbarte. Ihr kommt immer gemeinsam ob
man´s erkennt, akzeptiert auch in Konsequenz, oder
nicht.
Alle meine Wünsche weihe ich der Leidenschaft,
die sie antreibt (mein einziger, aber umso leuchtenderer Beitrag
zum Silvesterfeuerwerk:-)
Und allen meinen Freunden und
Verbündeten wünsche ich ein gutes Jul und eine
wundersame Zeit zwischen den Jahren.
Und ich weihe all
denen unter euch je ein Horn Met, mit denen ich diesjahr nicht
Auge in Auge feiern kann. Das bedeutet, daß ich mich werde
betrinken müssen. So erhalten sich Ásatrú-Klischees.
Aber damit kann ich leben. Leichter als mit eurer Abwesenheit. Auf
Wiedersehen.
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