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zeit-kommentare
2004
januar
2004 Der Umzug meiner lieben
Schwester Sandy aufs Land hat hier ein ziemliches "Loch"
hinterlassen. (Sie war so ziemlich der einzige Mensch, der mich
ohne Vorankündigung besuchen durfte und das auch öfter
tat. Sie war auch die einzige, die ich ggf. gleich wieder, da ich
ungern gestört werde, rausschmeißen konnte, ohne
größeres Trara zu provozieren... Das sind so Vorteile,
wenn man um die Ecke wohnt.:-) Am liebsten hätte sie mich ja
mitgenommen, aber dort, wo sie jetzt wohnt, ist man ohne Auto
aufgeschmissen außerdem fühle ich mich fürs
Landleben (sozial gesehen) sowieso grundsätzlich unggeeignet.
Dennoch: Die Umgebung ist ´ne Ecke öder geworden für
mich (zumal hier in der Kleinstadt sowieso nicht gerade der Bär
los ist).
An sich wollte ich diesen Monat bereits mit den
Aufnahmen für meine nächste Solo-CD beginnen. Thema und
Titel stehen schon fest, auch einige (Musik-)Skizzen harren
bereits ihrer Weiterentwicklung. Wichtiger und dringlicher sind
aber jetzt erstmal die Theaterproben für "Bragis
Bande". Die laufen recht vielversprechend.
(Leider
mußte ich dafür meine Beteiligung an einem
interessanten anderen Bühnenprojekt wieder zurückziehen,
da Termine kollidierten. Man kann halt nicht auf allen Hochzeiten
tanzen...)
februar
2004 Ich traurere um meinen Freund Ralf Huwendiek, der
plötzlich starb.
Kennengelernt hatte ich ihn MItte
der 80er Jahre, als er von meinen Performance-Anfängen ein
Radioportrait für den Bayerischen Rundfunk machte und
mir mein erstes Interview "bescherte"... Wir freundeten
uns rasch an, und ich lernte ihn fortan nicht nur als brillanten
(zuweilen genialen) Texter und überaus scharfsinnigen Denker,
sondern vor allem als außergewöhnlichen Philosophen
schätzen der meine Weltsicht (und damit meinen Weg)
nachhaltig beeinflußte. Von Ralf habe ich erstmals gelernt,
wie man Texte wirkungsvoll rezitiert und durfte ihn privat
einige Jahre meinen "liebsten Kritiker" nennen. Und
letztlich lehrte er mich auch kritisches Denken: eins, das
Zeitströmungen standhält.
Die zunehmende
Medienprägung der Gesellschaft und die damit einhergehenden
sozialen Veränderungen heute jedem halbwegs
Intelligenten geläufig hatte er schon vor 20 Jahren
klarer, deutlicher und mit viel kritischerer
Urteilsbereitschaft vorausgesehen als jeder andere, den ich
kenne. Diese Thematik bestimmte (neben Kunst und Kultur allgemein)
unseren jahrelangen intensiven Diskurs... (und ließ mich
bald die eigene "Laufbahn" ändern...)
Auf
der Bühne war er erst in den letzten Jahren wieder vielfältig
aktiv geworden dies mit beachtlichem Erfolg. Wenigstens der
erste Aufwind öffentlicher Anerkennung (volle Hallen, gute
Presse, diverse Preise) erreichte ihn noch zu Lebzeiten.
Sein
feinsinniger Humor, sein hintergründiges Lächeln und
sein scharfer Blick auf die Hintergründe gesellschaftlicher
Entwicklungen fehlen mir schon jetzt. Noch kann ich´s gar
nicht fassen, daß unser jüngstes launiges
Plaudertreffen schon wieder etliche Monate her, inhaltlich
durchaus an unsere "alten Zeiten" anknüpfend
nur noch als letztes erinnert werden kann. Ciao, Ralf! Geliebter
Philosoph, geschätzter Genießer, bewunderter Kollege
und Lehrer! Ich vermisse dich: deine Gedanken wie deine Stimme.
Wieviel bleibt nun ungeschrieben, ungedacht, ungesagt!
märz
2004 Berlin. Es hätte
bereits vor Ort politisch interessanter werden können: beim
"Heidentreffen" am 13.03. im "Sahara-City",
Moabit. Vor dem Konzert der Singvøgel war u.a. Vicky
Gabriel eine Autorin des umstrittenen Arun-Verlags
mit einem Vortrag angekündigt. Und wir, die Singvøgel,
hatten beschlossen, dort entsprechend Stellung zu beziehen: mit
unseren einschlägigen Liedern wie auch Bühnenansagen:
Kurz vorher, im Internet, hatte eine dubiose
Nazi-"Heiden"-Schar erwogen, auf dem Treffen zu
erscheinen die uns allerdings dann doch erspart blieb (samt
ihrer in einem erbärmlichen Deutsch gehaltenen Parolen gegen
"jüdische Parasiten", "israelische
Arschficker" und "christliche Untermenschen"...).
Doch
vor Ort in Moabit kam es dann nichtmal zu einer Diskussion: Vicky
Gabriel und ihr Mann William Anderson sagten zehn Minuten
vor Einlaß ihre Teilnahme ab und verschwanden (O-Ton
Vicky: "Dies ist nicht unsere Veranstaltung."). Der
Grund waren keineswegs etwa die Nazi-Drohungen im Vorfeld gewesen
(Vicky Gabriel beklagte hernach öffentlich gar noch deren
"Ausgrenzung"!): Veranstalter Matthias Wenger hatte
lediglich trotz merkwürdiger Versuche seiner Kollegen
im Vorfeld, jede noch so sanfte Kritik am Arun-Verlag zu
verhindern ein paar kritische Broschüren ausgelegt (in
welchen die Arun-Autoren Gabriel & Anderson nichtmal erwähnt
waren): ging und geht es da doch um die subtile Strategie des
Arun-Verlegers Stefan "Björn" Ulbrich, zwischen
allerlei diskutable Werke (wie z.B. die von Vicky) rund um
Heidentum und Spiritualität auch immer wieder Bücher
eindeutig rassistischer Publikateure wie Julius Evola, "Weisthor"
u.ä. einzustreuen. Allein die sachliche Information
darüber waren Gabriel und Anderson sowie einigen
Mitveranstaltern des Festes offenbar schon zuviel freie
Meinungsäußerung Andersdenkender... Betuliche Sorge
um die "Ausgrenzung" fanatischer (möglicherweise
gar gewaltbereiter) Haßbeutel während sachlich
formulierte Kritik an einer perfiden Verlagsstrategie bereits zur
"Hexenjagd" (O-Ton V. Gabriel) hochstilisiert wird...
Gerade von einer Autorin wie Vicky (deren Buchtexte bislang
zumindest inhaltlich respektabel, teils sogar vorbildlich waren)
hätte ich doch wenigstens etwas mehr sozialen Instinkt
erwartet. Vergeblich! Mit ihrer notlosen Solidarität zu
ihrem Verleger (der auch als Autor sein indifferentes Verhältnis
zu Menschenrechtsfragen erkennen läßt) haben sich Vicky
Gabriel und William Anderson damit wohl endgültig in einem
zunehmend zweifelhaften Lager positioniert. Für mich auch
eine menschliche Enttäuschung ersten Ranges...
Das
Singvøgel-Konzert wurde ein (gegen Ende gar fröhlich
durchtanztes) Fest... Und für uns eine Bestätigung, daß
es sich lohnt und bitter nottut Farbe zu bekennen,
und das auch einzufordern: gerade in der sog. "Heidenszene".
(Die Angelegenheit wurde jüngst noch in verschiedenen
Internetforen diskutiert, u.a. www.nornirsaett.de,
www.rabenclan.de, www.sternenkreis.de ... Siehe hierzu auch
meinen aktuellen Text Freundchen!)
Gegendarstellung
von Vicky Gabriel
april
2004 Es ist bezeichnend, wie mittlerweile z.B. ein
Vertreter der DVU versucht, die "Heidentreffen"
genannte Veranstaltung vom 13.03. im "Sahara-City"
Moabit Berlin nachträglich für seine Zwecke
propagandistisch auszuschlachten. Die Singvøgel traten dort
auf, um in der dortigen "Heidenszene" zu einer
Diskussion anzuregen (nicht nur, aber auch) über die
Einflüsse fragwürdiger Kreise (darunter bestimmte
Inhalte des umstrittenen Arun-Verlags). Arun-Autorin Vicky Gabriel
verweigerte eine solche Diskussion kurzerhand durch persönliche
Absage in letzter Sekunde worauf einschlägige Ansagen
und Textinhalte der Singvøgel vor Ort unwidersprochen
blieben.
Die
Beteiligung eines DVU-Referenten an der Veranstaltungsvorbereitung
(was uns bis kurz vor Termin unbekannt geblieben war) hätte
uns an sich ausgereicht, einen entsprechenden Event einfach zu
meiden. Anlaß, "nun erst recht" dort aufzutreten
und Farbe zu bekennen, gab uns ein Telefonat mit Initiator
Matthias Wenger am Vorabend: Seine Kollegen hatten ihn, wie er
glaubhaft schilderte, unter Druck gesetzt, um einen
"unpolitischen" Abend zu erzwingen (worunter zu
verstehen ist, daß Wenger davon abgebracht werden sollte,
auch nur eine kritische Broschüre über den Arun-Verlag
dort auszulegen, geschweige denn dessen Einflüsse auf die
Heidenszene zum möglichen Thema zu machen). Matthias Wenger
war drauf und dran, das Handtuch zu schmeißen wovon
wir meine Singvøgel-Kollegin Karan und ich
ihn abbringen konnten: Wie oft noch soll man Duckmäusern,
Beschwichtigern und mehr oder minder verhohlenen wie
verhehlenden Demagogen kampflos das Feld überlassen:
gerade in einer Szene, die einen kritischen Diskurs ebensogern
vermeidet, wie sie ihn anderseits deutlich nötig hat?
Wir
kamen, sagten und sangen. Und wir werden es wieder tun: ob nun die
einen den Schwanz einziehen und die andern hoffen, ihr deutlicher
Stallgeruch möge auf uns abfärben, weil wir genau dort
zur Schaufel greifen und auch andere auffordern, mit auszumisten.
Vom bloßen Zusehen und möglichen Bedauern verbreitet
sich der Mist indes immer weiter. Soll man warten, bis er die
eigene Haustür erreicht? Dafür stinkt er schon zu lange
durchaus nicht nur "zum Himmel".
Die
Versuche des DVU-Propagandisten Thilo Kabus, mich nachträglich
vereinnahmend niederzuknutschen, sind indes deutlich zu plump, um
noch "rührend" genannt werden zu können: Die
langjährige NPD-Vergangenheit eines "Odinic
Rite"-Mitglieds (samt seiner erkennbaren, obgleich gern
verhohlenen Gesinnung) steht hier gegen die ebenso langjährig
fundamentierte Gegenwart meines Einsatzes für Menschenrechte
und soziokulturelle Vielfalt (das letzte Jahrzehnt u.a. beim
Rabenclan, sechs Jahre davon als dessen Pressesprecher).
Man
darf gespannt sein, was den Wegbereitern, Hofierern und
Freundesfreunden von Rassequasslern noch alles so einfällt,
ihre bisherige Position in Heidenkreisen händeringend zu
erhalten. Die aber längst begonnen hat, zu erodieren: nicht
erst seit den jüngsten Auseinandersetzungen.
mai
2004 Als gelungenen
Sprung in den Wonnemond darf ich die Auftritte, Feste und
persönlichen Begegnungen beim Drachenhof sowie beim
Rabentreffen "Mai sei" betrachten. Echos und Reaktionen
auf Musik- wie Theaterdarbietungen wärmten mir das Herz.
Lieben Gruß und herzlichen Dank für liebevollen
Empfang und hervorragende Betreuung hier an Marduk, Nicole
und Tuula vom Drachenhof... Und ebenso nochmals Dank und innige
Umarmungen an Nornirs Ætt & Freunde. Hüben wie
drüben, hie wie dort: Bei solchen Veranstaltern spielt man
gerne für solches Publikum sowieso. Heya! Fröhlichen
Frühling euch allen.
Diesmal umstandshalber spät
im jungen Jahr, aber dafür gleich um ein paar Nächte
verlängert, fanden Ende Mai jene "Walpurgisriten"
statt, deren Name freilich etwas mißverständlich ist.
Denn mit üblichen Beltanetreffen haben diese mehrtägigen
Aktionen (im privaten Kreis in der Fränkischen Schweiz)
nichts zu tun. Ein knappes Dutzend Männer und Frauen bewohnte
dort für mehrere Nächte und Tage eine schöne
Grotte, um in einer Mischung aus teils schamanisch, teils
germanisch, teils indianisch im Grunde aber einfach: sehr
persönlich inspirierten Übungen, Trance-,
Ekstase- u.ä. "Techniken" etwas für Seele,
Körper und Charakter zu tun.
Im nunmehr fünften
Jahr dieser (mir inzwischen sehr lieb gewordenen) Gesamtaktion
haben sich manche Rituale vom anfänglichen Experiment zur
regelrechten Tradition gemausert wie z.B. das
"Wiederzusammenführen" der (vorher für mehrere
Tage und Nächte getrennten) Geschlechter zwei
liebevolle Rituale, die diesmal eine ganze Nacht in Anspruch
nahmen.
Die
Frauengruppe hatte sich etwas besonderes ausgedacht, indem sie die
Männer nacheinander auf einen Hügel führte
und dort jeden kurzerhand kopfüber an einen Baum hängte
(Odin ließ grüßen;-). Es ist ein atemberaubender
Anblick, wenn mann die Augenbinde abgenommen bekommt, und
plötzlich die "Bäume aus dem Himmel wachsen"
sieht den Körper mit Ölen gesalbt (auf die
"Speerverwundung" hatte frau verzichtet;-), dabei am Ohr
mystische Verse und das nicht minder geheimnisvolle Surren eines
Schwirrholzes... Die Männer wiederum geleiteten die Frauen
später durch eine Anzahl ebenso unterschiedlicher wie
ausgiebiger "Sinnes-Stationen" in einer extra dafür
hergerichteten Höhle, und boten den Frauen zum Finale u.a.
einen wild-orgiastischen Tanz in Tiermasken. (Im Grund nischt
Neues: halt wie vor 36.000 Jahren... Siehe hierzu auch das
brandneue Singvøgel-Liedchen "Feuersang":-)))
Gemeinsame
Abschlußzeremonie war dann (wie immer) das Verbrenen der
alten Besen und Stäbe vom Vorjahr, und das Überreichen
der neuen "Wunschträger" nach einem Lauf über
Glühkohlen. Die Übungen der Tage und Nächte davor
dienten (außer obigen "Geschenk-Ritualen") der
individuell -inhaltlichen Vorbereitung dieser Aktion... All das
kann ich hier nur vage andeuten mag an dieser Stelle aber
reichen.
Auch diesmal gab es tiefe seelische Prozesse und
z.T. heftige Einzelerfahrungen zu bestehen und abermals
habe ich das Gefühl, daraus gestärkt hervorgegangen zu
sein: mit wacherem Körper und klarerem Sinn, auch: bewußterem
Geist als vorher. (Mal ganz abgesehen davon, wie gut es tut, fast
eine Woche lang "draußen" zu hausen, barfuß
zu laufen, und klares Wasser zu trinken.)
juni
2004 Dieser Mond stand (fast) ganz im Zeichen der
Singvøgel: von Berlin über die bayerische Pampa
bis Nürnberg tingelten wir durchs Land, neue Lieder
erprobend, und z.T. recht interessante Erfahrungen sammelnd...
Intensiviertes Zusammenspiel auf der Bühne wie auch "hinter
den Kulissen" trägt gute Früchte. Ein dickes
Dankeschön hierbei an unsere Fans, die sich teilweise nicht
nehmen ließen, bis zu 150 km Fahrt auf sich zu nehmen, um
einen Abend mit uns zu feiern...! Für solche Leut´ zu
spielen, macht wahrlich Spaß und gibt Auftrieb. Zumal in
einer Zeit, da die Liveclub-Szene derartig darbt, daß (z.B.
in Berlin) manche Veranstalter dazu übergehen, von den Bands
mittlerweile Gagen zu verlangen (anstatt, wie sonst üblich,
Einnahmen aufzuteilen)... Von solcherlei Versuchen systematischer
Kleinkunst-Vernichtung aber tunlichst unbeeindruckt, spielen wir
weiter fürs Volk: live und direkt, ohne Musikmaschinen oder
sonstige doppelte Böden... und, ungeachtet vermeintlich
sonstwie "cooler" Trends, möglichst mitten ins
Herz...
Sonst (also "privat") gab es nur einige
inspirierende Treffen mit lieben Freunden (darunter den
wunderschönen mehrtägigen Besuch Tinas & SigTyrs in
meinem geliebten Echsennest, das so hoffe ich doch
beinah aufgeräumt wirkte, ja?)... Und natürlich: viele
Pläne...:-)
juli
2004 Der Sommer ist ja doch noch sonnig geworden...
Unter einem guten Stern stand das Allthing der Nornirs Ætt:
Nach sorgfältiger Vorbereitung nahm unsere organisatorische
Umstrukturierung (in Regionalgruppen) nun richtig Form und Gestalt
an. Zudem durften wir zwei Neumitglieder willkommen heißen.
Das Lagerfeuer (vor geräumiger Hütte in ungestörter
Pampa) loderte die Nacht durch; aus Gesängen und Tänzen
erwuchs (nach getaner Arbeit) ein richtiges ausgelassenes Fest
("...kaum weiß man wie...").
Neben ein paar
Auftritten (sehr schön, von der Atmosphäre, und dank
sehr lieber Kolleginnen und Kollegen, auch "hinter den
Kulissen": Shakespeares "Sommernachtstraum" in
einem wie verzauberten Garten für viele Fans leider
allzurasch ausverkauft...) ging ich mal musikalisch ein wenig
fremd: Zusammen mit Mitvogelfrau Karan galt es, eine komplette
Elektronik-CD zu produzieren. Nein, das (gerade rechtzeitig)
vollendete Quietsch-&-Blubber-Werk zwischen Ekstase &
Trance gibt es nicht zu kaufen es handelt sich um ein
exklusives Geburtstagsgeschenk für einen guten Freund.
Hoffentlich gefällt ihm das Teil mir klingeln noch die
Ohren.. (Nur mein Nachbar kriegt eine Kopie schließlich
kriegt der immer meinen ganzen Studio-Lärm ab.:-)
august
2004 Lappland: Land der Sami. Rentier-Land.
Birkenwälder, Fjälls und Seen. Weite und Wildnis. Mücken
ohne Ende. Außer bei Wind. Kaffee, der den Löffel
biegt. Getrocknetes Rentierfleisch in der Sami-Kurte. Sümpfe
und einsame Wege. Im Bann des Polarzaubers: Licht und
Landschaft. Bohuslän: Felszeichnungen aus der guten alten
Vorzeit:-). Die Sprache der Felsen. Ein nachgebautes Langhaus aus
früher Bronzezeit: Ich wollte nicht mehr weg. Roskilde,
Dänemark: am 4. September läuft dort ein 30 Meter langes
Wikingerboot vom Stapel. Da wär ich gern dabei: aber bin dann
längst schon zurück in D´land, von Weite singend
in einer Höhle.
september
2004 Schade: Der Mainpop-Internet-Radio-Wettbewerb wurde
abgebrochen: Unbekannte Hacker hatten das System geknackt und die
Votings verfälscht. Dennoch danken die Singvøgel
allen Freunden und Fans, die für uns gestimmt haben... Und
während "draußen im Lande" solche (und noch
ganz andere) Sachen passieren, ziehe ich mich ins Studio zurück
und schwinge mich an die Arbeiten für meine neue Solo-CD: Die
neue Loreley soll noch dieses Jahr erscheinen...
oktober
2004 Nach langer Vorbereitung bin ich endlich am Werk:
Die Aufnahmen für meine neue CD schreiten nervlich
entspannt, aber mit innerem Feuereifer gut voran. Aller
Planung zum Trotz hat Die neue Loreley längst ein
Eigenleben bekommen. Länger und ruhiger, werden die Lieder
diesmal, im Schnitt... auch verschrobener: Als 45jähriger
nimmt man sich der Liebe (denn die ist thematisches Konzept der
Scheibe) wohl anders an als ein Junger zumindest
musikalisch. Aussagemäßig dürfte es dennoch
krachen: Da ich keinerlei Business-Zwängen unterliege,
gestatte ich mir hemmungslosen Ausdruck urpersönlicher
Reflektionen, Ansichten, Empfindungen ob die nun alle
nachvollziehbar sein mögen oder nicht. Schon witzig
wie weit sich gerade "Liebeslieder" vom üblichen
Blah entfernen: wenn man sie nur läßt! Und ich lasse:
verlaßt euch drauf! :-)
november
2004 Irgendwie will das
diesjahr nix werden mit (mir in) Berlin: Jetzt hätte
ich dieser Tage auf einer Tagung dort einen Vortrag halten sollen
über "rechtsradikale Tendenzen im Neuheidentum"
wurde aber wieder ausgeladen, da der Veranstalter, Dr. Matthias
Pöhlmann von der "Evangelischen Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen" (EZW), kein Verständnis dafür
hatte, daß ich (über mein Referat hinaus) als Gast auch
gern den anderen Referenten gelauscht hätte... Dr. Pöhlmann
argumentierte, daß er dasselbe dann auch jenem anderen
"Heiden" unter den Referenten gestatten müßte,
und das würden ihm dann "zuviele Heiden" auf der
Tagung... Jener andere aber ist Geza v. Nemenyi, und als
Möchtegern-"Heidenpapst" bekannte Szenefigur auf
der EZW-Tagung der einzige Teilnehmer, dessen Grundhaltung dem
aufklärerischen Ziel und Inhalt der Veranstaltung
entgegensteht. Da eine solche Figur bei jedem Zuhörer die
schlimmsten Erwartungen bezüglich Neuheidentum nur zu
bestätigen vermag, hätte ich gerne (durch eigene Präsenz
übers Referat hinaus) die "heidnische Alternative"
vertreten: ein modernes Heidentum, das seine gesellschaftliche
Verantwortung wahrnimmt und die eigene Strömung auch
selbstkritisch zu reflektieren vermag. Schade, daß für
Herrn Dr. Pöhlmann die Trennlinie nach wie vor zwischen
Christen und Nichtchristen zu verlaufen scheint ("zuviele
Heiden", fürchtete er, ließen diese Veranstaltung
über Neuheiden "aus dem Ruder" laufen...). Für
mich verläuft die Grenze nicht zwischen Konfessionen welcher
Kategorie auch immer, sondern nur zwischen erklärten
Menschenrechts-Vertretern vs. Figuren, die ihnen indifferent,
gleichgültig oder gar ablehnend gegenüberstehen.
Einstweilen 1:0 für Vorurteile: Auf der EZW-Tagung werden
solche nun lediglich bestätigt werden können.
Lernergebnisse sind für mich etwas anderes, der (vordem
seitens Herrn Dr. Pöhlmanns in Aussicht gestellte) "Dialog
auf gleicher Augenhöhe" läßt hiermit noch auf
sich warten. Nun ja: Aller Anfang ist schwer...;-)
dezember 2004 Was
für eine Ruhe im Land... Da hätte man meinen mögen,
daß der Bär losginge: nach einer
Rabenclan-"Jubiläums"-Jahreshauptversammlung (gegen
Ende Nov.), die im Eklat endete... Naja, außer der im
Vereinsblatt von einem Nichtmitglied übel verunglimpften
Nornirs Ætt und einigen Figuren, die den
Rufmordversuch an der Ætt
mittragen (die Vorstandsmitglieder Stefanie Imann und Berna
Kühne, sowie der offiziell amtslose Leitende
Intrigant Julio Lambing), waren nur noch eine Handvoll weiterer
Raben anwesend am Schluß der (auch anfangs mit 34
Stimmberechtigten nicht gerade repräsentativ wirkenden)
"Vollversammlung" eines Vereins, dem ca. 140 Mitglieder
angehören. Aber gerade deswegen hätte ich im Anschluß
zumindest die eine oder andere Anfrage erwartet aus der
"schweigenden Mehrheit": von wegen, was da los war, oder
so? Nun mit dem Rabenclan anscheinend nichts mehr
Nennenswertes: Über hundert Mitgliedern scheint soweit alles
recht oder überhaupt egal zu sein...? Na denn
ciao, Kinners, und guten Rutsch wohin auch immer. Wär
schön gewesen, euch kennengelernt zu haben.
Sprechen
wir von Vergnüglicherem: Die neue Loreley erscheint
Mitte des Monats. Danken möchte ich vor allem meinen
musikalischen Gästen Karan (Querflöte, Cello,
Clavinet, Orgel, Syn-Bass, weibliche Stimme), Oleg Brisznikow
(Schlagwerk & Loops), Achim Göttert (Saxophon &
Baßklarinette), Sven Scholz (Percussion), Barbara
Füchtbauer (Violine), Bettina Ostermeier (Klavier)
und Andreas Stadelmann (Mix-Assistenz), ohne deren
wunderbare und hingebungsvolle Einsätze meine neue CD recht
mau klänge...:-) Durchaus noch länger ist die Liste
derer, die "im Hintergrund" mithalfen durch allerlei
Rat, Tat und Unterstützung... Leute, ihr wart super!
Allen
Sympathisanten & Fans hier die gute Nachricht, daß
aufgrund der hiermit erweiterten "Angebots-Palette" an
CDs aus "meinem Hause" die Preise deutlich
gesenkt werden können: Ab sofort kostet jede CD (egal, ob
"Singvøgel", "Karan" oder "Duke
Meyer" draufsteht) nur noch 13 Euro und 99 Cent.
Und
hier noch´n Extra-Bonus: Wer noch vor Weihnachten Die
neue Loreley bestellt, zahlt für die neue Scheibe nur 10
Euro (plus 2 für Porto & Verpackung). Na? Gib dir´n
K(l)ick!
Frohe und möglichst streßfreie Feiertage aber
euch allen und einen friedlichen und besinnlichen
Jahreswechsel!
zurück
zur gegenwart
zurück zur jahresauswahl .
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