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die
nacht und ihr tag
Blut
Fuck Virus in the age of Aids: Alle Ampeln stehn auf rot Rot
wie die Liebe Kitsch laß nach! Oh la la...
La-la-Lambada, leih mir'n Latex, Mach´n dicken Mambo.
Depper dein'n Disco, tukker tein'n Tekkno!
Tanzen ist
Leben und Leben ist Lieben Und Lieben bringt heutzutage den
Tod Doch was zum Teufel soll ich tun als leben Lieben und
zum Tam Tam tanzen bis der Tod mich holt
Vor Geschlechtern
sei gewarnt: veni vidi Virus Veni vidi Virus,
viwiddewiddewitt, fall um...! Gloria Viktoria: viktorianisches
puritanisches Pornomanisches peniswahnisches Zeitalter Futter
für die Christen come back Paranoia Liebe macht
Lust und Lust macht Sex Und die Liebe geht zum Teufel in der
Ära Aids? Satan Sex in Ära Aids...?
Nein, nein
halt ein! Halt ein, im Namen der Nacht! Denn Lust ist
das Feuer, die Flamme, der Zündstoff, Der Leute lebendig
macht: Hysteria, Vulgaria Alle Sehnsucht dreht sich um
sie. Besessenheit sei kurz erklärt an folgendem
Beispiel...
Szenenwechsel...
Auf einer Feier. Ein
Tisch, drumrum Personen, Darunter eine auffallend nachtfarben
gekleidete Frau. Und sie schüttelte sich und ihr Lachen
flog Über die Männer weg die duckten sich Ein
Stuhl flog in die Ecke sie sprang auf Und es war, wie
wenn ein Vulkan bebte (Von ferne klirrte ein Cocktail)
Und
sie säte Blitze und erntete Augen Stob an allen vorbei,
daß es Sterne staubte Sank zu Boden, sprang, floß
den Takt entlang Und ihre Schatten malten Dschungel an die
nackte Wand
So voll vom Feuer überhörte sie die
Rufe Und ihr Haar wurde Schweif, ihre Füße wurden
Hufe Und sie stampfte den Sodom und sie tanzte den Gomorrha Sie
war Nässe in Hitze, gab sich ganz Pandora Rieb sich an der
Luft, hob ab mit Macht Ließ sich Schwingen wachsen im
Namen der Nacht
Und die Membran fauchte und die Bassbox
boxte Jemand zog den Stecker: "Ey, wat soll'n dat
Jehopse?" Ich klopfte den Takt mit, bis ich ihn verlor Sie
tanzte taktlos weiter, und sie sang mir vor:
"Dies ist
die Nacht und dies der Tag! Lust war immer schon Gefahr Gestern
für Seele, heute für Körper, Morgen für
beides? Ich sag ja!"
Und sie nahm sich einen Schluck
aus meiner Flöte und lachte:
"Ich bin die Nacht
und du der Tag! Komm, wir grüßen die Gefahr: Auge in
Auge. Glaubst du, ich glaube an ein Entkommen? Vielleicht
ja!"
Da versuchte sich ein stadtbekannter
Sozialpädagoge einzumischen. Er hatte, glaube ich, schon
einiges intus und war außerdem braun-beiger Bartträger,
also ließ ich ihn trotz oder wegen seiner unverdient
hübschen Freundin erst gar nicht zu Wort kommen,
sondern tranquilize'te ihn mit folgenden Trostworten:
"Ich
Freund! Capito, Capitano? Du verstehen, Capitano? Ich nix dir
wollen treten auf altmodisches Schlips nur machen Lächeln
in Gesicht und die Seele von die Signorina! Wow!
Denn Lust
ist ein Messer ohne Knauf Kommt´s geflogen, reißt
dich auf Bohrt dir Löcher in die Brust Die du mit
Leuten füllen mußt, Die du mit Menschen füllen
mußt."
Und mit heiserem Zischlaut flüsterte
sie aus ihrer persiflierten Tango- oder Flamencopose
heraus:
"Lust ist ein Messer ohne Knauf Kommt´s
geflogen, spießt dich auf Schneidet dir aus deiner
Brust Was du dir wieder holen mußt, Bei anderen wieder
holen mußt...!"
Und der Sozialpädagoge,
sitzengelassen, murmelte bitter: "Der ganze Fluch des
Menschlichseins ist Teilzuhaben, Teil zu sein: eines Ganzen,
das nie paßt! Doch das dir fehlt, wenn du´s nicht
hast."
"Liebe ist unfair oder eine Lüge!"
versuchte ich ihn abermals zu trösten.
Doch die
Nacht stob davon, keuchte eine weitere Runde für Hüften,
Hände, Füße und Phantasie, bis sie zurückkehrte
zum Rande des neuen Tages.
musik
& text © duke meyer 1989
CD
"diener der ekstase" (mai 2006) hörprobe
hystéria teuto
talk tot?sexy elecktrohonig schweinepriester diener der
ekstase .
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