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feuersang
Sie
trafen sich auf einer Lichtung. Es waren nur noch wenige. Die Zeit
hatte ihre Spuren in die Gesichter gegraben, wie in die
Erinnerungen. Doch ihre Augen leuchteten ungebrochen. Sie wußten,
wofür sie da standen jetzt galt es, weiterzumachen.
Und als der erste Scheit loderte, sangen sie.
...Für
den Wind, für das Gras, für die Berge Für den
Fluß unserer Tränen, das Blut Für die Götter,
die Elfen, die Menschen und Zwerge Gemeinsam geschaffenes
Gut...
Es war eine harte Zeit gewesen. Aber trotzdem
oder gerade deswegen sangen sie. Sie hatten vieles
verloren. Und manch einer von ihnen war nicht mehr dabei.
...Für
die Sau, für den Baum unserer Ahnen Horn und Huf, Hand und
Herz, Schwanz und Fut Für die Kinder der Erde, in all
unserer Namen Der Asche entsteigenden Glut...
Das
Feuer flackerte hoch, beschien alte Sehnsüchte. Jemand trat
eine Kippe aus. Jemand hustete. Hände fanden sich, faßten
ineinander. Wind blies. Menschen maßen, was sie miteinander
geteilt hatten. Wieder und wieder. Von fern ertönte ein
Krähenschrei.
...Für den Klang, für den
Sang, helles Feuer Für den Tanz heiß gerittener
Nacht Für den Kampf mit dem häßlichsten
Ich-Ungeheuer Und seine Verwandlung in Pracht...
Als
anderntags Wanderer auf den Tanzplatz kamen, fanden sie ein
vergessenes Amulett: ein Ritzzeichen in Holz, ein kleines
Eibenscheibchen. Das Lederband daran war zerrissen. Ein Kind
wollte es aufheben und einstecken. Die Erwachsenen verboten es
ihm. Als sie den Platz verließen, hallte trockener Donner.
Eine Nachtigall sang. Ein Eichhörnchen huschte. Und als das
Kind erwachsen geworden war, suchte es die Leute von der Lichtung.
Doch dies ist eine andere Geschichte. Vielleicht aber auch: immer
diesselbe. Sie geschieht jetzt, geschieht übermorgen. So wie
vor 36.000 Jahren?
Für den Wind, für das Gras,
für die Berge...
musik
© karan 2004. text © duke meyer 2004
CD die
singvøgel "lieder sind" (april
2006) hörprobe
die
singvøgel .
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