
zur
zeit
zungentanz
taten
unterwegs
aestheticks
schweinepriester
vita
salon
linx
kontakt
|
|
|
|
ballade
vom verlorenen vogel
Saß
ein Mägdelein gar weinend vor dem Eingang ihrer Disco Denn
der Türsteher ließ sie da nicht rein, ja, nicht
rein Kam ein einsamer Vogel mehr gestakst als geflogen Hatt´
nichts besseres zu tun als sie zu fragen: "So allein?" Säusel
säusel, schnäbel schnäbel: "So allein, ganz
allein?"
Doch sie schrie: "Mir aus der Nähe,
Scheusal Rabe, Unglückskrähe! Schau ich habe auf
Erscheinungen wie deine wirklich keine Lust. Mit schrägen
Vögeln so wie dir mach ich schon vorher Schluß!"
Da
fing der Vogel an zu feixen, sein Gefieder aufzuspreizen Und er
reckte, was er hatte, raus und reizte sie Natürlich nur
erstmal zur Weißglut doch man weiß ja
nie
Allein der Himmel fand die Geigen nicht, Und
auch kein Herr Gott knipste Licht Der Türsteher hat nichts
davon gesehn Man frage ihn hernach, doch er hat nichts gehört,
nichts gesehn.
Die Nacht war kalt, der Mond pechschwarz,
die Hauswand hart Und so geschah´s: Die Klinge blitzte im
Laternenlicht Ein ganz normales Taschenmesser und ein ganz
normaler Stich...
Wenn ihr vorbeikommt, schaut mal hin:
Die Disco müßte heut´ noch stehn Im Stein
könnt ihr den Abdruck einer Feder sehn Es heißt, wer
drüberstreichelt, bliebe immer jung und schön
Das
Altersheim ist weiter fort: an einem zwangsbegrünten Ort Wo
Rasenmäher friedlich unter Bäumen gehn Und,
natürlich, eine alte Frau wohnt dort
Sie sieht nur aus
dem Fenster Und wahrscheinlich dort Gespenster Ein Rabe flog
einmal vorbei ich hab sie weinen sehn Ich hab die alte
Frau so furchtbar weinen sehn
Und die Moral von der
Geschicht: Verachte deinen Vogel nicht Wenn du schon einen
hast, dann laß ihn sehn Wohin er zieht, mußt du
auch gehn! Wohin er zieht: Da mußt du gehn...!
musik
& text © duke meyer 1992
CD "diener der
ekstase" (mai 2006) hörprobe
elecktrohonig
schweinepriester diener der ekstase .
|
|
|