
zur
zeit
zungentanz
taten
unterwegs
aestheticks
schweinepriester
vita
salon
linx
kontakt
|
|
|
|
|
sofageplauder
Den
Rufnamen Duke bekam ich von meinem gleichaltrigen Freund und
Lehrer Alex verpaßt, als wir 16 waren. Den Nachnamen Meyer
übernahm ich von meinem Vater, der seinerzeit
"Versicherungen" verkaufte. Im Laufe der Jahre erhielt
ich noch weitere Namen, doch die meisten nur vorübergehend.
Ich
lebe meistens in Deutschland. Gleich hinterm Mond. Den amtlichen
Passworten (also den Angaben in meinem Reisepaß:-) nach
müßte ich deutsch sein... Nun, meine Zunge ist es
sicherlich doch spätestens meine Vorlieben sprengen
solcherlei Rahmen... Im Grunde bin ich eine Promenadenmischung:
Mein Geist ist Berliner, meine Art Wiener (an beiden Orten hab ich
mal gelebt), mein Liebesorgan Neandertaler (das Herz ist gemeint:
was´n sonst?) und mein Gaumen Sizilianer (mit einem Schuß
Inder und Vietnamese). Alles menschlich? Ha! Meine Füße
sind eindeutig Hobbitfüße, was sehr praktisch ist,
schon wegen der Kälteunempfindlichkeit allerdings bin
ich mit zwei Metern Körperlänge etwas zu groß
geraten für einen Hobbit; auch ist mein Gemüt weniger
gemütlich (das könnte man eher für einen Ork
halten: allerdings freischaffend wildernd und niemandem dienstbar
als den Göttern und den eigenen Obsessionen...).
Meine
Ohren sind möglicherweise indianisch, da mich monotone
Trommeln und leiernde Gesänge etwa ab da zu beruhigen
beginnen, wenn andere Westeuropäer es nicht mehr aushalten
und nach Pop, Mozart oder Ruhe verlangen. (Allergisch bin ich
gegen Marschmusik, Schlager und überhaupt Dummheit. Gegen die
eigene wehre ich mich, wo ich kann: mit wechselndem Erfolg.) Und
natürlich ist meine Seele obwohl ich heutzutage nicht
oft Gelegenheit zum Tanzen finde so funky schwarz wie ein
Kuharsch um Mitternacht (in diesem Sinne: hey, gimme more bass,
man!)...
Dunkelbeseelte Menschen gelten oft als Lustmolche;
meine diesbezügliche Neigung wird allerdings äußerlich
zivilisiert durch einige alt-anerzogene Hemmungen, die ich
freilich nicht heraushängen lasse, da ich sie für
unlöblich halte und mir abzutrainieren suche.
Zumindest
was ich heute "Treue" nenne, findet auf anderem Terrain
statt als dem handelsüblichen "Paarbeziehungsparkett"
(von dem ich die Schnauze reichlich voll habe:-). Ich bin ein
ziemlich krumm gewachsener Baum, ein notorischer Träumer,
unermüdlicher Stauner, aber inzwischen auch: Krieger (oder,
wie ich es nenne: "Gastarbeiter auf dem Krieger-Pfad"...;-)
Mein eigenes Leben scheint sich einer gewissen Zähigkeit
zu erfreuen, mein Gefühl dafür ist zeitlos. Wer zählt
die Jahre? Vielleicht auch ich, wenn ich alt bin. Aber jetzt noch
nicht. Nicht umsonst ist mein Lieblingsbaum die Eibe. Ich nenne
mich "Eibensang".
Zur Zeit bewohne ich ein
geräumig-gemütliches Loft im mittelalterlichen Stadtkern
eines (sonst wenig erwähnenswerten) Kaffs. Unweit von meinem
Kabuff liegen ausgedehnte Wiesengründe an einem kleinen Fluß
mit recht schönen Auen... Ich liebe jedes Wetter. Hinter
vermüllten Sportfeldern siedeln, in erstaunlichen Idyllen
jenseits des Flüßchens, sommers noch Störche...
In
den letzten Jahren mußte ich mich von einigen Menschen
verabschieden aber inzwischen stellte sich heraus, daß
mir die meisten Trennungen langfristig eher guttaten (vom
tragischen Tod eines alten Freundes letztes Jahr natürlich
abgesehen)... Obwohl ich auch manches ältere Zerwürfnis
noch betrauere (oder zumindest bedaure), was allzu optimistische
Erwartungen bezüglich künftiger Begegnungen mitunter
leicht dämpft. Umso wichtiger aber wurden mir diejenigen
Freunde, die ich so nennen darf.
(Nach wie vor aber weigere
ich mich, Liebe und Freundschaft kategorisch voneinander
auszuschließen im Vorhandensfalle ersterer... Und
diesbezüglich fühle ich mich vom "Schicksal"
inzwischen regelrecht "belohnt". Aber das ist ein
anderes Thema... weniger geeignet für Kolumnen als für
Lieder... siehe dort! ;-)
|
|
|
|
|
|