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januar
2009 Längst schon
bei der Arbeit, ich ... :-))) Zur Abwechslung sogar mal an dieser
altgedienten Homepage... Allerdings dauert´s noch etwas, bis
man hier etwas sehen wird davon da ich derzeit nur zwischen
vordringlich laufenden Theaterproben dazu komme, mein
Webpräsenzchen von Grund auf zu renovieren. Design-Wunder
erwarte bitte niemand aber ein neues Gewand ist angelegt,
und durch die Menge der Texte, von Lied über Prosa und Script
bis zum Essay, wird sich wesentlich leichter navigieren lassen
soviel kann ich versprechen. Aber es ist eine Unmenge an Material,
das ich gerade in die neue Struktur zu schaufeln habe und dort neu
sortiere... und das braucht etwas Zeit.
Ich bitte daher um
Verständnis, daß ich außer dieser monatlichen
Meldung hier nichts mehr aktualisiere, bis die neue Seite ins Netz
gehen kann. Freut euch auf Kommentier-Funktionen...
dezember
2008 Astrologisch,
so liest und hört man, bleibt derzeit kein Stein auf dem
andern. Aber man braucht kein Sterngläubiger sein, um das zu
sehen und zu spüren. Ich trau mich nicht, diese Zeiten "hart"
zu nennen: brauch ja noch Worte für das was noch kommen mag.
Andersrum hätte ich zwar Anlässe, mich dennoch für
wild, reif und mutig zu halten: aber brauch dafür ebenfalls
noch Steigerungsmöglichkeiten. Belassen wir´s also ganz
pragmatisch dabei, daß ein altes Jahr seine Nächte
aushaucht und ein neues bald beginnen will. Womit wir das
füllen, überlasse ich nicht dem "Schicksal":
Das meine hat sich nämlich als veränderlich erwiesen.
Und das Beste dran: Ich habe ein Mitwirkungsrecht an allem,
was mir passiert.
Freunde: Ihr hört von mir.
Manch
anderen: könnt´s auch passieren. Entsprechend anders...
Aber Friede jetzt erstmal: gut Jul euch allen. Hab Freyjas
Frieden nötig. Freu mich auf tiefe Rauhnächte. 2009 wird
... ein dichtes Jahr. Ich dichte schon mal vor. Angst? Nein: Die
Zeiten sind vorbei. Hoffnungen? Immer. Liebe? Was wäre ich
ohne. Ich mach was draus!
november Will
jemand eine Gitarre kaufen? Ich habe mich vergriffen! Die Mini
Maus war´s nicht die Märmaid isses
geworden: die ich nur wenige Wochen später fand! Zwar
widerstrebt es mir, ein schon benamtes Instrument wieder
herzugeben aber für zwei Reisegitarren habe ich dann
doch keine Verwendung! Die Mini Maus ist schon gut nur läßt
sich die (noch kleinere) Märmaid besser jenseits des 12.
Bundes befingern: was bedeutet, daß ich meine
E-Gitarren-Soli auch unterwegs auf einer kleinen akustischen
Zimbel üben kann (was der/die künftige Besitzer/in der
sonst sehr braven und empfehlenswerten Mini Maus immerhin
eine "Maestro" aus dem Gibson-Vertrieb kaum
vermissen wird...)!
Auch im Studio verändert sich was:
endlich wieder. Nachdem ich jetzt fast ein Jahr seit der
letzten Singvøgel-CD nämlich auf einer
eher frustrierenden Technik-Baustelle hockte, die nix Halbes und
nix Ganzes werden wollte oder konnte, bekam ich die Faxen dicke!
Zwei der ohnehin zahlreichen Seelen in meiner Brust fochten einen
Kampf aus and the winner is: der Musiker! Und der in die
Schranken des Machbaren verwiesene Toningenieur freut sich auf
eine immerhin recht luxuriöse Rappelkiste
von Kompakt-Studio. Damit wird der dicke PC mit seinen typischen
Windows-Macken zur Peripherie degradiert. Die hier Musizierenden
aber können sich anstatt sich weiter mit zickenden
Software-Treibern herumzuschlagen und sich dann doch an
irgendwelchen bräsig brummenden Kabeln aufzuhängen
wieder auf das konzentrieren, worum´s beim Aufnehmen gehen
soll: die Musik. Die findet back to the roots
künftig weniger am Bildschirm statt, und nicht mehr die Augen
hängen am Arrangement, sondern die Ohren.
Der Rest
des Monats, zumindest? Theaterproben. Das Geld muß ja auch
wo herkommen. Denn mein Buch dauert ja doch länger. Es
wächst.
oktober Unterwegs:
vorwiegend in Eile (wo das liegt, erzähl ich euch, sobald ich
dazu komme...;-) Aber nimmer so in Hektik: dank "Fräulein
Shrimp", meiner neuen (und ersten) elektronischen Sekretärin.
Die süße Kleine schleppt jetzt immer mein ganzes Büro
mit sich herum und arbeitet klaglos sechs Stunden am Stück,
bevor sie wieder ein bißchen an der Steckdose herumlutschen
muß, damit ihr nicht die Puste ausgeht. Mit Schreibblöcken,
Stift und fliegenden Papiernotizen war das Arbeiten an parallelen
Projekten nicht mehr machbar gewesen wie ich im Lauf meiner
sich wieder mehrenden, oft vielstündigen Pendelfahrten
feststellen mußte.
Und schon wieder düse ich
nach Wien: Den Rückenwind einer großartigen
Konzert-Party noch im Gemüt und Herzen, wo uns Freunde und
Fans aus ganz D´land nicht von der Gütersloher Bühne
ließen, bis wir 13 Zugaben abgeliefert hatten. Und
spätestens dann war´s heiß in der nur anfänglich
arschkalten Scheune, die unter dem Motto "How much is the
fish" allerliebst aufs Maritimste hergerichtet war und einer
ausgelassenen Bande von Verrückten, darunter die beinahe
komplette Nornirs Ætt sowie auch den Singvøgeln
selber eine herrlich durchtanzte Nacht bescherte: dem ausfallen
wollenden Altweibersommer zum froh verschwitzten Trotz. Innigen
Dank nochmal allen lieben Freunden, die diesen gelungenen
Ausnahme-Event möglich gemacht hatten!
Was die
laufenden Musikproben die lauten bei mir im Vanahof (nahe
Rothenburg o.d. Tauber), die leiseren bei Sven (nicht weit von
Mannheim) zusätzlich beflügelt: Das Repertoire
wächst mit der Freude über die Erfolge und der
Wut über die sich weiter verschlechternden politischen
Verhältnisse. Irgendwann paßt beides mehr auf keine
Kuhhaut. Kein Schlußwort jetzt und hier: Wir stecken alle
mittendrin. Laßt uns was Gutes draus machen.
september Da
erzählen mir doch tatsächlich Leute liebe noch
dazu , sie läsen diese Kolumne. Und ich solle endlich
wieder was schreiben sie warteten schon darauf. Ich schreib
ja schon: ein Lied wie Ein Weg entsteht (realiter
morgens um 6 zum Bleistift:-))), oder was alles passieren
kann Wenn der Nachtwind dreht (ein Text, der mir
tatsächlich im Traum kam: der Refrain jedenfalls
wortwörtlich, samt Melodei danke, Ihr da oben:-),
außerdem ein paar böse Phantasien darüber Wenn
du mich triffst sowie einen
freundlich-melancholischen Seitenhieb gegen Die Existenz der
Hölle ...und, nein, noch nichts davon ist online;
sind nämlich alles Songs: an deren Vertonung ich mich grad zu
schaffen mache (ein paar noch nicht betextete rumoren auch schon).
Was etwas dauert aber mehr Spaß macht denn je: wo ich
doch kein "musikalischer Triebtäter" mehr bin,
sondern ein richtiger Komponeur. Zwar sicher kein Beetzart oder
Mohoven aber das war Berry´s Chuck auch nicht. Roll
over. Bin doch in bester Gesellschaft! (Sicherheitshalber habe ich
mir dazu regelmäßige Gitarrenübungen verordnet...
Denn es steht geschrieben: wie greift man E-Moll 7...:-))))
Und
während ich im Vordergrund noch eine Terminarbeit schreibe
(zu einem Thema, das ich noch nicht habe: aber das kommt schon),
wächst im Hintergrund Zug um Zug (da ich nämlich viel
Zug fahre: Mehdorn zum Trotz. Roll over!) Shiránia
weiter: jene Fantasy-Prosa, die mir nebenbei und wie von selbst
aus dem Filzer fließt.
Der Terminkalender verrät
mir, daß ich u.a. noch dringend ein Werbe-Info schreiben
muß, außerdem hab ich jetzt endlich eine Idee für
meine Runenreise in Schriftform... und Wäsche muß in
die Maschine, und das Bad gehört geputzt, und ... ah ja, die
Kolumne?
Nehmt mal die einstweilen. Ich muß noch
schnell was schreiben...
august "Nichts
bleibt, mein Herz. Bald sagt der Tag Gutnacht. Sternschnuppen
fallen dann, Silbern und sacht Ins Irgendwo Wie Tränen
ohne Trauer. Dann wünsche deinen Wunsch Doch hab gut
acht: Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von
Dauer." (Erich Kästner)
Mein Herbst? Er
sei gesegnet: Denn er wird den Frühling, den Sommer und den
Winter gleichzeitig in sich tragen: Als Junger versäumte ich
meine Jahreszeiten. Genau deshalb wird es ein goldener Herbst. In
allen Farben nämlich. Ihr werdet staunen und wenn
nicht, dann werdet ihr´s lernen. Nur wer staunen kann, wird
belohnt von Überraschungen. Ich liebe das Leben so unbändig
viel mehr, als ich mich jung je traute... Ich möchte
tanzen, den Mond herabholen, die Sterne küssen, und in
Pfützen springen, daß es spritzt. Und dann, hernach,
aufm Sofa gemütlich darüber philosophieren ...
:-))))
Bevor ich wieder die Straße belebe: lärmend,
schreiend, mit einem Kopf voller Pläne und einem Herz voll
wilder Wut!
Hab ich schon erwähnt, daß ich
liebe?
Venceremos. We shall overcome. Wir siegen. Denn
immer schon sind wir dort gewesen. Der Preis ist längst
entrichtet. Mit jeder Träne. Auf deren Meer aber schaukelt
ein Schiff. Und jetzt zieh ich Segel auf.
juli So:
Software-Crash gehabt, Fehler nicht gefunden, Zweit-Rechner
endlich vom Dachboden geholt, "Aegirs Halle" genannt,
Betriebsdingsda draufgewupselt, "Donna Siena" (die
Studio-Soundkarte) reingeklemmt, Programme neu installiert, mich
an ein paar Kabeln aufgehängt, knapp überlebt, Kaffee
getrunken, Studiozentrale umgebaut, Aufnahmeraum aufgeräumt:
alles fertig für die Kundschaft und künftige
eigene Produktionen.
Zwischen Gigs und Proben mehrmals
abwechselnd zwei größere Läden (in Bayern und
Hessen) besucht und dort einen Gitarrenverstärker nach dem
andern ausprobiert, bis die Ohren klingelten... Hin und her
überlegt, dann doch den besten genommen: obwohl der ein
Schwergewicht ist. Aber er röhrt gut. "Bo" heißt
er! :-)
Sommer genossen wo es ging: was in Wien (mal
wieder) besonders gut ging. Auf langen Zugfahrten etliche karierte
Blöcke vollgeschrieben. Ha, super Anschaffung waren auch
diese: Hatte zufällig ein paar Stunden Pause verbringen
dürfen im ollen Käskaff Fürth, wo ich einen
Espresso unter der Sonne schlürfte und vom
Bistrotisch-Nachbarn einen Tip bekam, wo ich Block und Stift
kaufen könne. Rein in den Fachladen und von einem
älteren Herrn mit einer großartigen Beratung überrascht
worden, als lebte man noch in der BRD. Ja, diese speziellen Blöcke
Umweltschutzpapier seien besonders zu empfehlen andere
kämen da nicht ran, die klebten zusammen oder würden
blaß oder was weiß ich... Und einen Stift
Feinzeichner-Filzstift? Nein, um Himmelswillen nehmen Sie
bloß nicht diesen da: Der macht Ihnen zu früh schlapp
und außerdem zerfasert der bald vorn. Hier hätten wir
einen wirklich haltbaren... Der braucht wenig Druck beim
Schreiben, macht aber ein sauberes Schriftbild und wenn Sie
mal ärger aufdrücken, klumpt nicht gleich die Spitze.
Probieren Sie den mal aus Sie werden zufrieden sein!
Bin
ich: 100prozentig. Auch der Preis überzeugte: zwei dicke
Notizblöcke A4 und das wirklich formidable Schreibgerät
für deutlich unter 5 Euro. Von solch fundiert-liebevoller
Beratung könnten sich manche sogenannte Fachverkäufer in
Musikfachgeschäften auch mal ein Scheibchen abschneiden...
zumals dort ja um etwas dickere Sümmchen geht.
So
bewaffnet, kann´s weitergehen.
juni Am
2. starb Bo Diddley. Zu diesem Mann kann ich kein distanziertes
Verhältnis gewinnen. Denn er gewann mich, als ich 13 Jahre
alt war. Er sang mir zwei Lieder: Das eine hieß "Bo
Diddley", das andere "Hey, Bo Diddley". Im Refrain
zum zweiten krähte ein dreiköpfiger Chor urhübscher
Nymphen diese Zeile: "Heeey, Bo Diddleeey!"
Ich
bin der einzige Weißhäutige, der den dazugehörigen
Rhythmus auf einer Stromgitarre genauso spielen kann, wie es
Meister Bo tat. Ich kann diesen Rhythmus sogar auf einer
Akustikgitarre spielen. Zahllose prominente Rocker, Weltstars,
bewiesen mir bei zahllosen TV-Übertragungen irgendwelcher
Konzerte, daß sie es nicht können. Sie haben nicht
kapiert, daß man diesen Rhythmus ehren muß wie einen
Gott. Die Rolling Stones konnten es anfangs ihrer Karriere ein
bißchen: "Not fade away". Aber nicht so gut wie
ich.
Bo, von meinen vielen Vätern bist du mein
musikalischster und mein ekstatischster. Hey Dad du
hast deine Sache verdammt supergut gemacht, weißt du. Ich
liebe dich, Diddley Daddy. Ich habe alles verstanden. Du hast mir
gezeigt, worauf es ankommt. Ich danke dir mit jedem Takt, den ich
schlage. Ich habe jetzt auch eine Stromgitarre. Lange Umwege
führten mich zu ihr. Jeder Schritt war wichtig. Jeder Ton
wahr. Dir zu Ehren, Diddley Daddy, kaufe ich mir jetzt den besten
Gitarrenverstärker, den es für diese Feier gibt. Und ich
reiche den Funken weiter. Nymphen singen meinen Namen. So soll es
sein. Ich lebe dein Erbe. Immer auf deiner Seite, Dad. Ich bin ein
Deutscher, Dad. Da gibt es viel zu tun. Hey, Duke Meyer!
Tja,
Leute. Traditionen pflegen sich fortzupflanzen. Onetwothreefour.
Buy my baby a diamond ring... Heiiiidenleeeben! :-)))) Der Rest
ist Rhythmus.
mai Was
soll ich sagen zum Mai, zum "Knospenmond", wie ich ihn
gerne nenne? Diesjahr knospte wenig oder viel, ganz wie
man´s nimmt oder sieht? Ich arbeitete. Nicht an so leicht
vorzeigbaren Sachen. Nur an mir selbst..., am Heil einer
familiären Gruppensituation..., sowie einer Tradition..., und
an einem persönlichen Glück oder Zustand. Letzteres
machte mir Muskelkater in den Waden, da in Form eines
Wohnungsumzugs meiner Liebsten in den dritten Stock (ohne Lift)
stattgefunden, wobei ich half. Nix Spektakuläres also!
Man
soll ja nur Siege nennen. Aber wie der dicke Churchill schon
sagte: "Siegen macht blöd"... Daher hier auch ein
Eingeständnis: Zum erstenmal in diesem Jahrtausend war ich
zur "Walpurgisnacht" ohne Engagement. Eine mir vordem
nicht bekannt gewesene Bühnenkollegin tröstete mich: Da
sei ich nicht der einzige...
Dennoch dieses Gefühl:
den Frühling und seine Freuden eher verpaßt zu haben...
Vielleicht liegt´s am Jahr: Dieses kommt mir vor, als zwinge
es nicht nur mich zu allerlei Entscheidungen. Daheim
fühlte ich mich nicht mehr daheim, bis ich erkannte, daß
seit anderthalb Jahren Wandel mich regiert. Zu lange trauerte ich
Gewißheiten nach, die keine mehr sein konnten. Das Leben ist
aber immer das, was gerade passiert, geschieht, sich ereignet. Ich
hatte schon schlechtere. Also vertrau ich mal dem Geschick:
Langfristig sieht´s ja gut aus. With a little help from
myself!
april Der
mache ja, so ein Sprichwort, was er wolle. Diesjahr will er
zumindest da wo ich mich aufhalte vorwiegend Regen. Auch
wenn der Up Reel bei mir seit 16 Jahren "Regenmond"
heißt, hätt´ ich doch langsam Lust auf etwas
Abwechslung. Na schön: Letzten Sonntag war´s schön.
Noch schöner wär´s gewesen, die diesmonatliche
Schönwetterausnahme bereits am Samstag gehabt zu haben: Ich
schwöre, wir hätten auch bei Sonnenschein gerockt! So
aber fühlte sich´s ein bißchen an wie bei den
Dreharbeiten zu "Waterworld". Dabei ging´s um
"Menschen für Tierrechte". Hoffen wir, daß es
nicht nur für die Fisch´ war... Obwohl ich ja Fisch
bin, vom Sternzeichen her, und ein Tier sowieso.
 Zum
Thema Wassersport fallen mir noch einige Sinnsprüche ein, die
ich hier mal den trostlosen Wasserköppen widme, die uns
regieren: Der Krug, der geht nämlich genau so lange zum
Brunnen, bis er bricht. Besonders, wenn den Menschen "unten
im Lande" das Wasser bis zum Hals steht. Statt dem Volk
weiter das Wassertrinken zu predigen, als könne euch
Lobbymarionetten kein Wässerlein trüben, solltet ihr uns
lieber reinen Wein einschenken. Wenigstens! Ach, den haben die von
Pierers, Ackermanns und Schrempps schon weggesoffen? Ein Prosit
der Gemütlichkeit bis Land unter, oder wat? Auf welcher Party
rockt ihr eigentlich, ihr Globalzocker? "Hedgefonds
für Hungersnöte"? (Wohlgemerkt: nicht "gegen",
sondern "für"!) Gratulation: Euer "win-win"
wird zum Weh der Welt.
Es ist, unwerte Volksredner und
Öffentlichkeits-Beschwichtiger, absolut zutreffend, daß
"wir alle" in "einem Boot" sitzen. Immer mehr
Insassen aber fällt auf, daß es eine Galeere ist.
Besonders jenen, die rudern.
Obwohl die Ruderer damals alle
an ihren Arbeitsplatz gefesselt waren und insofern keine Wahl
hatten ("karma eh nix machen", gell?) hat sich dieser
Schiffstyp historisch gesehen auf Dauer nicht
durchsetzen können. Gewisse Parallelen zu modernen
Globalisierungsmodellen sind unzufällig und beabsichtigt.
In
diesem Sinne: Ahoi. ("Gib das Paddel mal her!" - "Du,
das hab ich nich´ mehr... Das ha´m wir schon längst
verlor´n!" Tralala...)
Einer geht noch: "Steter
Tropfen _____________ !"
märz Manchmal
muß man mit alten Gewohnheiten brechen. Seit 1993 gehörte
das Aufstellen von vier Altären zur Grundausstattung einer
jeden Wohnung, die ich bezog. Niemals aber waren sie so prächtig
geraten wie 2006 im Vanahof: Hier hatte ich erstmals ein
komplettes Zimmer dafür übrig entsprechend schön
wurde der Tempel! Doch dem waren getreu dem Spruch, daß
Leben das ist, was passiert, während du irgendwas anderes
planst nur wenige Wochen solcher "Exklusivnützung"
(als Meditations- und Ruhezimmer) vergönnt: Die Singvøgel
brauchten einen Proberaum! Und seither wird zwischen den mit
allerlei Federn, Knochen, Steinen, Hörnern, Tonfiguren und
sonstigem Kleinod verzierten Elemente-Altären vor allem
kräftig gerockt...
Doch mit dem ständigen Rein-
und Rausschleppen von Instrumenten und Equipment (es wird ja immer
mehr...) war es so eng geworden, daß ich den "Tempel"
als solchen jetzt abgebaut habe. Zugunsten von Musikproben mit
mehr Ellbogenfreiheit! Rituale halte ich ja seit vielen Jahren eh
vorwiegend unter freiem Himmel ab das ist gar nicht der
Punkt. Die Altäre (die ich seit langem schon zu wenig mehr
verwendete als zur "stehenden Zierde" sowie zum
gelegentlichen Anzünden aller 17 Kerzen) waren einfach nur
der Kern meiner persönlichen Wohnkultur gewesen. Insofern ist
mir etwas wehmütig zumute: auch wenn jetzt ein ebenso
hübscher kleinerer Gesamtaltar mein Liebesnest
(vulgo Schlafzimmer) ästhetisch doch deutlich mehr bereichert
als die Jacken und Mäntel, die dafür (quetsch, quetsch)
in den einzigen Schrank wanderten, den ich besitzen mag.
Aber
meine Spiritualität und damit auch ihr jeweiliger
Ausdruck hat seit je den Anspruch, alltagstauglich zu sein.
Und da ist mir die lebendige Musik halt wichtiger als der
materielle Ausdruck meiner (lang zurückliegenden) heidnischen
Anfänge. Soll mein Körper wieder Tempel sein
stattdessen! Ciao, Nikotin. Ohne singt sich´s doch
kraftvoller, und vor allem freier. Auch zu den
Göttern!
februar Mitten
in die dickste Melancholie platzt manchmal doch ein Lichtblick...!
Und ich wundere mich abermals, wie klein die Kleinigkeiten
zuweilen sind, die mich rauf- oder runterbringen. Jau: schon
möglich, daß ich seelisch grad ein bissi labil bin.
Braucht´s Anlässe? Wirklich?
Viele
Vorbereitungen am Laufen soweit gut. Nur die Geduld läßt
auf sich warten... Wo bleibt das (Er-)Leben?
"Duuu
hast ein interessantes Leben..." seufzte mich kürzlich
eine alte Freundin am Telefon an: bloß weil ich rein
physisch mehr auf Achse bin als die das vor 20 Jahren von mir
gewohnt war. Ich hab´s nur selten je geschafft, andere zu
beneiden, um was auch immer: Meistens fällt mir allzubald
auf, was alle die, die "haben, was ich nicht habe",
jeweils dafür tun müssen auch, worauf die
wiederum verzichten. Das relativiert so Einiges.
Objektive
Realität gibt´s gar keine! Sagen ja mittlerweile sogar
die Physiker. Selbst die ureigene Vergangenheit bastelt sich das
Hirn munter zurecht, ohne daß der Wille das merkt.
Allerdings folgt daraus, daß die allermeisten Begrenztheiten
und Hindernisse, von denen ich mich oft so eingepfercht fühle,
nix als blödsinnige Einbildungen sind. Und auf so einen Mist
verschwendet man dann ein Lebtag lang seine
Vorstellungskraft!
Ich schick die Einbildungen jetzt mal
nach Ginnungagap. Wo das liegt? Mir doch wurscht. Ist so´n
mystischer Abgrund, hab ich gehört: genau die richtige
Deponie für unbrauchbare Mythen.
Ich (er)schaff
nämlich, was ich mir vorstelle. Und da kann ich mir wirklich
mal was anderes vorstellen! Was viel, viel besseres. Huh!
"Stell
dir vor wie schön...!"
Eigentlich ein echter
Zauberspruch.
januar Nach
wunderbaren Rauhnächten wohl etwas zu leichtsinnig ins neue
Jahr gestolpert: Die ersten beiden Wochen war ich vorwiegend krank
(weil ich meinte den beginnenden Schnupfen komplettino ignorieren
zu dürfen... welch ein Illtum, schnief).
Dementsprechend
natürlich nichts Gescheites zustandegebracht, erstmal
sieht man davon ab, daß ich begonnen habe, eine Art
Fantasy-Epos zu verfassen. Das wächst nicht viel schneller
als irgendein Baum. Aber das beständige Gießen des
jungen Pflänzchens macht mir seither Freude.
Nicht
die einzige Sache, an der ich derzeit schreibe (wobei die andern
früher fertigwerden, hoff´ ich doch mal...:-)
Mit
dem Winter kann ich diesjahr wenig anfangen: Schnee wäre ein
Trost. Sonst schaut´s um diese Zeit hier auf dem flachen
Land eigentlich aus wie bei Außenaufnahmen zu "Doktor
Schiwago" nur ohne Handlung. Man darf nicht zuviel
erwarten vom flachen Land. Mittlerweile aber anscheinend nichtmal
mehr Schneewehen.
Dafür isses mir zu kalt
unterm Dach (für die Jüngeren unter uns: "indoor"
mein´ ich): Zuletzt nur Föhrenholz zum Ofenschüren
gekriegt das macht "buff" und ist weg, bevor die
Bude auch nur angewärmt ist. Richtig: Ich brauche mehr Kohle!
:-)
Also her mit dem Frühling! Ich wär schonmal
soweit...
ältere
zeit-kommentare .
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